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Glaube+Heimat, 21.11.2011

Die Bestattungskultur hat sich gewandelt, auch die Kirche stellt sich darauf ein.

Ines Rein-Brandenburg

Alte Bäume, idyllischer Wald – da möchte mancher Mensch lieber seine letzte Ruhe finden als im Grabsteinwald eines städtischen Friedhofs. Vor zehn Jahren wurde die Idee von Wald- oder Baumbestattungen erstmals in Deutschland von einem ­privatwirtschaftlichen Unternehmen umgesetzt, der erste Bestattungswald im Reinhardswald bei Kassel eingeweiht.
Seither betreiben die Firma Friedwald mit Sitz in Griesheim 41 Areale in ganz Deutschland, die Firma Ruheforst aus Hilchenbach betreut 47 Orte. Darüber hinaus haben kommunale und kirchliche Friedhofsträger Gebiete ausgewiesen, die Namen wie Friedhain, Ruhepark oder Trauerwald­oase tragen. Baumbestattungen gibt es beispielsweise auch auf den Hauptfriedhöfen in Erfurt und Weimar.
In einem 45 Hektar großen Buchenwald auf dem Adelsberg oberhalb der Kurstadt Bad Berka bei Weimar will die Stadt in Zusammenarbeit mit der Firma Friedwald Bestattungen ermöglichen. Doch Thüringer Landesbehörden lehnen das bisher ab. Denn das Thüringer Bestattungsgesetz schreibt vor, dass ein Friedhof – wie der Name sagt – ein umfriedetes, also mit einer Mauer oder einem Zaun umgebenes Gelände ist. Im Forstgesetz hingegen steht, dass es in Wäldern keine Mauern und Zäune geben darf. Ob damit schon das letzte Wort gesprochen ist? Die Stadt jedenfalls wird wahrscheinlich gegen den Bescheid klagen.
Der Bad Berkaer Pfarrer Matthias Spengler will das Vorhaben »positiv begleiten«. Angesichts dessen, dass auch ein Andachtsplatz mit einem Kreuz vorgesehen sei, kann er sich auch in einem Bestattungswald würdige Beerdigungen für Christen vorstellen. »Es geht ein Stück Kultur verloren«, räumt er ein, aber »es ist eine Frage der Verkündigung«, wie Tod und Begräbnis bewertet werden.
Nach Ansicht von Reiner Sörries können Bestattungswälder auch Ideen fördern, die nicht mit dem christlichen Auferstehungsglauben konform gehen. »Die Konzeption der Naturbestattungen ist punktgenau auch auf die Vorstellung der Heiden ausgerichtet, deren holistisches Weltbild die Natur zum kultischen Mittelpunkt werden lässt«, schreibt der Theologe und Leiter des Museums für Sepulkralkultur (Begräbniskultur) in Kassel.
Vorstellungen von Wiedergeburt und dem »ewigen Kreislauf der Natur« stehen im Gegensatz zur Auferstehung. Allerdings hat sich auch die evangelische Kirche in den letzten zehn Jahren mit Friedwald und Co. angefreundet, die EKD entsprechende Leitlinien verfasst.
Gelegentlich wird von einem Trend zur Waldbestattung gesprochen. Allerdings wurden in den 41 Friedwäldern in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland lediglich rund 25000 Menschen beigesetzt bei 800000 Sterbefällen im Jahr. Das entspricht rund einem Prozent Naturbestattungen, selbst wenn man diese Zahl im Blick auf weitere Betreiber verdoppelt oder verdreifacht. Tatsächlich im Trend ­liegen Feuerbestattungen und der Wunsch nach einer »pflegeleichten« Grabstätte. In einer mobilen Gesellschaft, in der Familienmitglieder weit entfernt voneinander leben, ist das ­repräsentative Familiengrab immer weniger gefragt.
Die evangelische Gemeinde in Osmünde im Saalkreis zwischen Halle und Leipzig versucht sich mit einem neuen, von einem Landschaftsarchitekten gestalteten Areal innerhalb des Friedhofs darauf einzustellen. Es gab bisher schon eine Urnenwiese ohne abgegrenzte Gräber, berichtet der Kirchenälteste Matthias Weiske. Namen wurden lediglich auf einer Steinplatte am Rand des Geländes festgehalten.
Für die Angehörigen ist es jedoch unbefriedigend, ihre Verstorbenen nur irgendwo auf einer anonymen Fläche zu wissen. »Die Menschen brauchen einen konkreten Ort der Trauer«, so Weiske. Dafür wurden nun 55 Parzellen in einer Größe von 50 mal 70 Zentimeter vorgesehen. Auf einer Granitstele oder -platte steht der Namen des Verstorbenen, die Bepflanzung ist einheitlich und wird vom Friedhofsgärtner gepflegt. Bäume und Wege bilden Sichtlinien – eine Lösung, die Ästhetik, Würde, Pflegeaufwand und Kosten berücksichtigt.


 MZ 19.11.2011

Gedenken im Ahornhain

Gedenken im AhornhainVON MICHAEL FALGOWSKI

Der Friedhof an der Kirche Osmünde ist Grabstätte für fünf Dörfer. Doch auch dieser traditionsreiche Gottesacker muss sich an veränderte Anforderungen anpassen.

 KABELSKETAL/MZ. Der alte Osmünder Friedhof rund um die romanische Dorfkirche Sankt Petrus ist einer der größten und ältesten ländlichen Friedhöfe im Saalekreis. Hier wird heute, einen Tag vor dem Totensonntag, ein neues Gräberfeld für Urnenbestattungen eröffnet: der „Ahornhain“. Seit dem Frühjahr bereits wurde die Anlage auf einem ungenutzten, abgelaufenen Gräberfeld für 45 Einzelgräber mit Platten für Urnen gestaltet.
Das Konzept: preisgünstigere und pflegeleichtere Grabstätten, die im Gegensatz zur namenlosen Urnen-Bestattung ein individuelles Gedenken ermöglichen und zum Charakter des historischen Friedhofs passen. Die hainartige Anlage mit verschiedenen Baumarten und Bänken wurde durch einen Landschaftsarchitekten gestaltet. Mittig zwischen den Einzelgrabstätten mit Reihen- und Wahlgräbern steht eine Stele mit einer Plastik des halleschen Bildhauers Tobias Pfeifer – „Erinnerung“ heißt sie.

 Namen an Stele verewigt
Dahinter steht der Fakt, dass auch traditionelle Dorffriedhöfe wie jener in Osmünde mit der Zeit gehen müssen: So liegen etwa Urnenbestattungen im Trend, auch bei christlichen Familien. „Familien leben nicht mehr über Generationen am gleichen Ort, die Angehörigen oft in der Ferne. Die Angst vor der Verpflichtung zum Pflegen der Grabstätten für Familienangehörige lässt viele über die Bestattung auf der grünen Wiese nachdenken“, sagt Peter Dörheit vom Förderverein St. Petrus, der die Arbeiten koordiniert hat.
Deshalb wurde die eigentlich auch in Osmünde als Ausnahme gedachte namenlose Bestattung auf der „grünen Wiese“ mangels anderer Alternativen immer mehr in Anspruch genommen. Mit dem neuen Grabfeld werde sich das ändern. Nach der neuen Friedhofssatzung soll es keine namenlosen Bestattungen mehr geben. Denn im „Ahornhain“ gibt es neben den verschiedenen Arten der Urnengrabstellen, die in ihrer Gestaltung den Charakter des Friedhofs mit seinen Einzelgräbern erhalten, auch eine „Neue Grüne Wiese“. An einer Stele werden die Namen der Verstorbenen verewigt. Dies entspricht zudem dem Wunsch nach auffindbaren Ort des Gedenkens, der auch eine neue Vorgabe der Landeskirche ist.
„Wir wollen damit dem Wunsch nach neuzeitlichen, pflegeleichten, aber dennoch würdevollen und bezahlbaren Bestattungsformen Rechnung tragen“, teilt der Gemeindekirchenrat mit. Sowohl die Einzelgrabstätten als auch Reihen- oder Wahlgräber sowie die neue Gemeinschaftsgrabanlage sollen einen Ort des individuellen Gedenkens schaffen. Die empfohlenen Grabplatten und Stelen erinnern in ihrer Gestaltung an traditionelle normale Erdgräber.

 Areal wird gestaltet
Über 10 000 Euro hat sich der Gemeindekirchenrat die Gestaltung des neuen Gräberfeldes kosten lassen. Es wurde bereits einiges getan, um den Friedhof für insgesamt fünf Dörfer in seiner aus dem 19. Jahrhundert überkommenen Gestalt zu erhalten. Das ursprüngliche Wegenetz wurde freigelegt, Lindenbäume zur Ergänzung der alten Alleen wurden gepflanzt. Die historische Friedhofsmauer haben freiwillige Helfer instand gesetzt, neue Lindenbäume an die prächtigen Alleen gepflanzt und Wegebeziehungen erneuert.
Natürlich sind auf dem alten, rund 9 000 Quadratmeter großen Osmünder Friedhof auch konventionelle Bestattungsformen uneingeschränkt möglich.
Mit dem neuen Angebot reagiert der Friedhof Osmünde wohl auch auf die Konkurrenz: Das „Flamarium“ im benachbarten Gewerbegebiet bietet Feuerbestattungen und Bestattungen auf dem eigenen Friedhof an.
Um 14 Uhr wird heute in der Kirche von Osmünde das Konzept des Ahornhains vorgestellt.


Lichtgestalt in schönem Grab

Gröbers, den 18.11.2010

Instand gesetzt und verschönt – das Grab von Ferdinand und Clara Knauer, im Hintergrund die Osmünder Kirche. (FOTO: LUTZ WINKLER)

KABELSKETAL/MZ. Ohne ihn gebe es keine Zuckerrübe. Ohne ihn wäre Osmünde ein Dorf wie viele andere. Dort arbeitete und lebte der Mann, der dem Kabelsketal im 19. Jahrhundert den Stempel aufdrückte. Ferdinand Knauers Grabmal jedoch verfiel über die Jahrzehnte, bis emsige Einwohner die Initiative ergriffen. Bis zum Ewigkeitssonntag, an dem überall der Toten gedacht wird, sollen die Arbeiten an der Erinnerungsstätte an Knauer und dessen tiefgläubige Ehefrau Clara beendet sein.
Zum ersten Mal seit langer Zeit soll am Sonntag, 15 Uhr, dort wieder ein Kranz niedergelegt werden. Es erklingt auch ein Lied. Und zwar genau dasselbe wie 1889 bei seiner Beerdigung – „Wer nun den lieben Gott lässt walten“, so die erste Zeile. Nach dem Gottesdienst spricht ein Pfarrer am instand gesetzten Grab, das damit seine Segnung erhält, die Worte zum Gedenken. Regie führt der Gemeindekirchenrat, der sich auch für den kirchlichen Friedhof verantwortlich fühlt. Ob wie bei der Beerdigung mehr als 600 Menschen die Zeremonie verfolgen, ist ungewiss.
Dass Knauer gerade jetzt in den Blickpunkt rückt, scheint kein Zufall zu sein. Es liegt nicht nur am Verfall des Grabes. Ingolf Brömme vom Heimatverein „Osmünder Spritze“, der das Vorhaben unterstützte, sagte: „Knauer ist in Osmünde eine Lichtgestalt.“ Mit dem Agrar-Unternehmer seien viele tatsächliche und vermeintliche Wohltaten verbunden gewesen. Anfangs stand der Name für eine weltweit beachtete Pflanzenzüchtung – die Zuckerrübe. Später expandierte der Betrieb mit der Kohleförderung in Gröbers. Zusätzlich machte Knauer sein Geld mit Schafzucht und Rosen. Auch politisch engagierte sich der Wirtschaftskapitän, so im Kreis- und Landtag.
Peter Dörheit, der sich im Förderverein um die Rettung der Osmünder Kirche einsetzt, ergänzte: „Knauer machte sich auch stark für eine bessere Schulbildung und eine bessere Bezahlung der Lehrer.“ Beispielhaft organisierte der Unternehmer außerdem eine Unfall- und Sozialversicherung für seine Arbeiter. Niedergelegt sind seine Erfahrungen in Knauers Buch „Die soziale Frage auf dem platten Lande“. Dörheit: „Sogar der „eiserne Kanzler“ Otto von Bismarck, auf den das deutsche Sozialversicherungssystem zurückgeht, holte sich bei ihm Rat.“
Ein schönes Grab für Knauer ist für den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates, Mathias Weiske, eine Selbstverständlichkeit. Schließlich liegt die letzte Ruhestätte auf einem kirchlichen Friedhof. Ihm zufolge begann der Verfall nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Nachfahren Knauers verließen damals die Gegend in Richtung Westen. Ein Lebenszeichen gab es erst kürzlich wieder. Eine Urenkelin spendierte dem historischen Friedhof einen Lindenbaum.
Noch vor einem Jahr sah es so aus: Eine Esche wuchs neben dem Grab in den Himmel. Der eiserne Baldachin brach auf einer Hälfte weg. Auch die Grabeinfassung aus Sandstein nahm Schaden. Eine repräsentative Eisenkette war verschwunden. Efeu überwucherte das Grab. Eine Riesenherausforderung – ihr stellte sich die in Osmünde bekannte „Ruheständler“-Brigade. Ehrenamtlich legten sich Achim Sander, Erhard Rust und Hans-Dieter Schmieder ins Zeug, um Ordnung zu schaffen, Schäden zu beseitigen und so der Grabstätte wieder zu einem würdigen Aussehen zu verhelfen.


Verleihung Ehrenamts-Preis „Goldener Kirchturm 2009“ an Förderverein St.-Petrus-Kirche in Osmünde

Gröbers, den 25.04.2009

Verleihung Goldener KirchturmDer Ehrenamts-Preis „Goldener Kirchturm“ geht in diesem Jahr an den Förderverein zur Rettung der St.-Petrus-Kirche in Osmünde bei Halle. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung übergab heute Mittag Axel Noack, Bischof in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), im Rahmen des Jahrestreffens der Förder- und Kirchbauvereine in Magdeburg an die Gewinner. Insgesamt beteiligten sich 35 Fördervereine und Initiativgruppen an der Ausschreibung für den „Goldenen Kirchturm“.

„Unsere Kirche ist reich an Kirchengebäuden und es gehört zu den Aufgaben der Gemeinden, diese Gebäude als Räume für Gottesdienste zu erhalten und sie als Zeugnisse des Glaubens zu bewahren“, sagt Axel Noack. „Die vielen Ehrenamtlichen entwickeln ein hohes Maß an Kreativität und Gestaltungsfreude. Sei es, dass die Glocken saniert oder sogar neu gegossen werden, sei es bei der Instandsetzung von Orgel oder Turmuhr, sei es die Rettung einer Kirche vor dem totalen Verfall“, so Bischof Noack.

Der „Goldener Kirchturm“ ist im Jahr 2007 zum ersten Mal verliehen worden. Die Auszeichnung honoriert kreative und beispielgebende Projekte zur Erhaltung und Nutzung von Kirchengebäuden. Der Preis möchte ehrenamtliches Engagement fördern und gelungene Modelle auszeichnen und damit zur Nachahmung empfehlen. Es ist ein Backstein im historischen Format. In den Ziegel sind die Jahreszahl der Auszeichnung und ein stilisierter Kirchturm eingeprägt, der vergoldet ist. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung soll zweckgebunden für Restaurierungs- oder Sanierungsarbeiten an dem kirchlichen Gebäude eingesetzt werden, für das sich der jeweilige Preisträger engagiert.


Optimist baut Kirchturm auf

Gröbers, den 06.02.2009
KABELSKETAL/MZ. Er ist, so seine Worte, kein religiöser Mensch. Trotzdem macht sich Peter Dörheit für die Kirche stark. Der 58-Jährige Ingenieur, der tagsüber in einer Zuckerfabrik arbeitet, sagt: „Das Gotteshaus gehört zum Dorf, und so soll es bleiben.“ In Osmünde, einem kleinem Ort in der Einheitsgemeinde Kabelsketal, bedeutet dieser wahrlich fromme Wunsch: unendlich viel Kleinarbeit, immer neue Ideen, nicht zuletzt Ausdauer wie ein Marathonläufer. 15 Jahre schon setzt sich ein Förderverein für die Rettung der Wallfahrtskirche St. Petrus ein. Dörheit ist von Beginn an dabei.
Dass aller Anfang schwer ist, kann nur ermessen, wer die Bilder der ehemals größten mittelalterlichen Dorfkirche im Umland von Halle aus den 1980er Jahren sieht. Für den abgebildeten Zustand gibt es wohl nur einen Begriff – Ruine. Nur Schuttberge – insgesamt 1 000 Tonnen – erinnern zu dieser Zeit noch an die beiden hochaufragenden Kirchtürme – früher wichtige Wegmarken für die Reisenden auf der Alten Salzstraße. Brüchige Mauern, eingeschlagene Fenster, zerstörtes Inventar – dieser Hintergrund macht eines ganz deutlich klar: Dörheit und seine Mitstreiter sind unverbesserliche Optimisten.

 Wie sich zeigt, völlig zu Recht. In wenigen Wochen können die Gerüste fallen. Ein weiterer Bauabschnitt steht nach der Restaurierung des Kirchenschiffs 2005 vor dem Abschluss: St. Petrus besitzt wieder einen Turm. Achteinhalb Meter erhebt sich seine Haube. Vier vergoldete Kugeln schmücken – weithin sichtbar – das spitze Dach. „Das ist schon ein kleines Wunder“, meint Dörheit. Jedoch bezieht der Ingenieur diese Worte nicht nur auf die Leistung des Vereins. Der Fortschritt gründet sich auf die Spendenbereitschaft und tätige Mithilfe vieler Einwohner und auch auswärtiger Helfer. Es sind nicht seine Worte, aber im Dorf halten viele diesen Vergleich für angemessen: In Osmünde läuft das eigentlich fast genau wie beim Wiederaufbau der berühmten Frauenkirche in Dresden.

 Von der Entscheidung, den Turm wieder zu errichten, bis zu seiner Fertigstellung sind nur drei Jahre vergangen. Mehr als 70 000 Euro stecken in dem neuen, alten Wahrzeichen. „Es fängt immer ganz klein an“, so Peter Dörheit. Zunächst muss ein Spendenkonto eingerichtet werden. Künstler wie der Maler Uwe Pfeifer und der Fotograf Thomas Kümmel, die die Aktion unterstützen, entwerfen Spendenbriefe und versteigern eigene Arbeiten zugunsten des Projektes. Dann kommt jemand auf die Idee, Dachziegel gegen Geld mit den Spendernamen zu versehen. Auch Konzerte, Führungen und thematische Veranstaltungen wie eine „Nacht der Lichter“ spülen schon eine hübsche Summe in die Kasse.

 Gleichzeitig aber muss sich der Verein unter der Regie von Dörheit um Baupläne, Auftragsvergabe und vor allem Eigenleistungen kümmern – in enger Abstimmung mit dem Evangelischen Pfarramt in Landsberg, der Denkmalpflege in Halle und anderen Fachleuten, beispielsweise Archäologen und Künstler der Burg Giebichenstein. Darüber hinaus stellt Dörheit das Projekt möglichen Geldgebern aus Politik und Wirtschaft vor. Allein die Rudolf-August-Oetker-Stiftung stellt 10 000 Euro zur Verfügung. 1 000 Euro kommen vom Saalekreis. So können Handwerker bezahlt werden. Aber die Zuwendungen wirken, so Dörheit, auch noch anders. „So wächst Mut, immer weiter zu machen.