Der Gemeindekirchenrat wollte dem vielfach geäußerten Wunsch nach einen individuellen Ort des Gedenkens, aber ohne die Verpflichtung, ein Grab intensiv und über lange Jahre pflegen zu müssen, Rechung tragen. Zusammen mit einem Landschaftsarchitekturbüro wurde daher ein Konzept für die Umgestaltung des Friedhofs und die Anlage neuer Grabarten erstellt.
Dabei sollen aber die bekannten örtlichen Vorteile erhalten bleiben: Ruhen auf dem historischen Friedhof inmitten der eigenen Vorfahren, in der Nähe der Kirche und damit im grünen Herzen des Dorfes.
Auf der beräumten Fläche zwischen dem Hauptweg und dem „Knauergrab“ wurde ein Ahornhain für Bestattungsformen angelegt, die es bisher auf den Friedhof noch nicht gegeben hat. Es handelt sich dabei um Urnengräber, die ganz oder teilweise von der Pflege befreit sind und so ein Bindeglied zwischen der anonymen „Grünen Wiese“ und einem traditionellen Familiengrab darstellen.


Die Urnen-Reihengräber werden halbkreisförmig angelegt, eingefasst und mit einer Namensplatte oder Stele für den Verstorbenen versehen. Die Bepflanzung erfolgt mit bodendeckenden Kleingehölzen; eine Pflege durch die Angehörigen ist nicht vorgesehen.
Die neuen Urnen-Wahlgräber werden in Reihen nebeneinander angelegt, auch sie erhalten eine Namensplatte bzw. Stele. Die Bepflanzung und Pflege wird durch die Hinterbliebenen vorgenommen. Sehen sich diese dazu nicht mehr in der Lage,können sie das der Friedhofsverwaltung mitteilen und das Grab wird, ebenso wie die Reihengräber, bis zum Ende der Ruhezeit mit Bodendeckern bepflanzt.
Auch ein neues Feld für Bestattungen ohne individuelle Grabstätte wird es geben (Urnengemeinschaftsanlage). An dessen Rändern wird es Flächen zur Ablage von Blumen und Gebinden geben. Die Namen der Bestatteten werden auf einer zentralen Tafel vermerkt, um einen Ort der Erinnerung zu schaffen.
Seit 2019 werden auch Baumbestattungen angeboten. Hierbei können bis zu 2 Urnen in der Nähe eines vorgesehenen Baumes bestattet werden. Die Namen der Verstorbene werden auf einer Schiefertafel an einer Namensstele verewigt. Diese Stele ist ein Teil eines Dachbalkens aus dem 1986 eingestürtzen Kirchturms.
Der Bildhauer Tobias Pfeifer (Halle) hat für den Ahornhain die Stele „Erinnerung“ geschaffen. Sie verkörpert die Gefühle der Angehörigen nach dem Tod eines nahestehenden Menschens.